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»Die Kunstetage war von Anfang an dabei«

Hafenkatze #1

Interview mit Gabriele Seifert, Künstlerin 

Ich treffe die Künstlerin in ihrem Atelier in der Kunstetage auf dem Gelände des »Kunst- und Gewerbehofs« an der Deutz-Mülheimer Straße. Zu dem Hof gehören außerdem das Gebäude 9, das Kunstwerk und diverse Werkstätten.

 

Hier wird gerade der nächste »Tatort« für Dortmund gedreht. Das Backsteinambiente dient als malerische Kulisse. Also dann: durch und schnell ins Gebäude 9. Da steht schon die Kommissarin und wartet auf ihren Auftritt. Die Treppe hoch, vorbei an den Klos des Musik-Clubs, in den Ateliertrakt. Herzlich willkommen!

 

Gabriele Seifert, bildende Künstlerin, 56 Jahre

Atelier Deutz-Mülheimer Straße 127–129, 51063 Köln, 

Kunstetage Gebäude 8

www.gabrieleseifert.net



Wie lange sind Sie schon im Mülheimer Hafen ansässig?

Seit 1998, 18 Jahre.

 

Was ist Ihre Profession? Haben Sie eine Spezialität?

Ich bin bildende Künstlerin. Ich arbeite vielfältig, Malerei, Video. Wichtig ist, dass ich mich fortbewege, dass es weitergeht.

 

Warum haben Sie sich entschlossen hierher zu ziehen?

Ich hatte zuvor mein Atelier in Dellbrück. Das dortige Fabrikgebäude mit Ateliers wurde abgerissen. Bekannte aus Studienzeiten machten mich auf das Gebäude 9 und das Kunstwerk, damals noch ohne Pachtvertrag, aufmerksam. Die Kunstetage war ausgebaut, die Miete bezahlbar, die hohen Räume toll und beheizt. Die Lage nahe der Innenstadt ist gut. Man muss zwar über die Brücke, die ein bisschen wie eine psychologische Barriere wirkt, aber die Stadt ist nah.

 

Was verbindet Sie mit Mülheim, dem Mülheimer Hafen oder der Deutz-Mülheimer Straße?

Spontan: Filmaufnahmen zum Tatort. (Wir sind jetzt in Dortmund?) – Früher hatte ich wenig Zeit und konnte mich wenig um die Umgebung hier kümmern.  Aber das hat sich nach dem Werkstattverfahren geändert. Jetzt habe ich großes Interesse an der Gegend. Ich finde es großartig hier. Es ist eine wunderbare überwucherte Pflanzen-, Bilder- und Backsteinwelt. 

Kennen Sie die städtebaulichen Planungen zum Mülheimer Süden inklusive Hafen und was verbinden Sie damit?

Ich kenne die Planung und habe diese eingehend durch das Werkstattverfahren nachvollzogen. Ich hoffe darauf, dass die Planung und die Vorschläge verwirklicht werden. Altes erhalten, Neues generieren!

 

Was wünschen Sie sich für das Quartier?

Für die Kunstetage ist wichtig, Künstlern, die dem Viertel jahrzehntelang ein Gesicht gegeben haben, weiterhin bezahlbare Mieten zu bieten, damit sie bleiben können. 

Die CG-Gruppe wird bereits tätig durch erste Maßnahmen.

 

Wir von der Kunstetage haben einen Verein gegründet, um als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Es gibt zudem eine Gruppe, die den Kunst- und Gewerbehof als Gesamtheit vertritt. Noch ist alles im Schwebezustand. 

 

Wo sehen Sie den Mülheimer Hafen im Jahr 2020?

Die Planung sehe ich positiv. Es wird ein lebendiges Viertel. Die CG-Gruppe hat Erfahrung. Allerdings hatte ich erwartet, dass es nach dem Werkstattverfahren schneller losgeht. Ich hoffe, dass der Knoten jetzt platzt. 

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

 

 Das Interview führte Frau Eva Rusch.


Fotos: Eva Rusch


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