Stand: 2018

Mülheimer Süden – hier passiert’s!

Einige Unternehmen und kreative Pioniere nutzen die alten Industrieareale im Mülheimer Süden heute neu, während sich die Industrie schon fast gänzlich zurückgezogen hat.

Mülheims Süden ist im Umbruch. Die DEUTZ AG als größter industrieller Nutzer zieht sich immer weiter zurück. Parallel bildeten sich in den letzten 20 Jahren wichtige kreative Hotspots.

 

Als Pioniere zu nennen sind der Kunstwerk e. V., die Kunstetage und das Gebäude 9, die auf dem Gelände der ehemaligen Kohlstadt Gummifädenfabrik direkt neben der Zoobrücke wirken. Künstlerateliers, Proberäume und Werkstätten sind heute in den ehemaligen Werkräume. Der Musikclub Gebäude 9 bringt internationale Künstler nach Köln-Mülheim.

 

Die Gasmotorenfabrik an der Deutz-Mülheimer Straße 129 beherbergte Start-ups der Kreativwirtschaft. Das Bootshaus im Hafengelände zieht die junge Technoszene an den Mülheimer Hafen. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Deutz AG an der Deutz-Mülheimer Straße arbeitete seit 2007 das Tanz- und Theaterprojekt raum 13 unter dem Titel Deutzer Zentralwerk der schönen Künste. Das The New Yorker | HOTEL an der Deutz-Mülheimer Straße, in Verlängerung des Auenwegs gelegen, wurde von dem Architekten und Hotelier Johannes Adams vor fünfzehn Jahren eröffnet. 

 

Die Projektentwickler Hamacher erwarben die Firma Lindgens & Söhne 2009. Seitdem tut sich was an der Hafenstraße: In Zusammenarbeit mit und für Johannes Adams entstand das The New Yorker | DOCK.ONE, eine Eventhalle für ca. 1000 Personen, und jüngst der The New Yorker | HARBOUR.CLUB

 

Die Firma Santos Grills hat ihre Verkaufsfläche und Lager am Auenweg, Ecke Hafenstraße. Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Firma Lindgens & Söhne wird als Atelier- und Kreativhaus von Künstlern und Designern genutzt und beherbergt im Erdgeschoss die Lindgens Kantine.

 

Letzter industrieller Nutzer auf dem Lindgens-Areal ist die Firma Penox, die sich vor der geplanten teilweisen Neubebauung des Areals sukzessive zurückziehen wird.

 

Eine Eventlocation mit Rheinblick ist das Hafen 12. Die ehemalige Likörbrennerei von 1920 wurde von Donald Judd in den 1990er Jahren als Atelier genutzt.

 

Der ehemalige Lokschuppen der Werftbahn am Rheinboulevard wurde interimsweise als Boulehalle Köln bespielt. Heute arbeitet hier eine Sterneköchin. 

 

Mit dem Werkstattverfahren »Mülheimer Süden inklusive Hafen« von 2013/2014 hatte die Stadt Köln einen Rahmenplan für die weitere städtebauliche Entwicklung des Mülheimer Südens vorgelegt.

 


Theateraufführung raum 13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste auf dem DEUTZ AG Gelände, 2012.
Theateraufführung raum 13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste auf dem DEUTZ AG Gelände, 2012.

Hafenbetrieb rund um die Uhr

Über die gewerbliche Nutzung des Mülheimer Hafens

Der Mülheimer Hafen selbst ist noch in gewerblicher Nutzung und gehört nicht (mehr) zum städtebaulichen Planungsgebiet. Hinter der 180 m langen Katzenbuckel-Fußgängerbrücke liegt der Mülheimer Hafen, ein für die Region wichtiger gewerblicher Hafen mit 24 Stunden Betrieb und 7 Tage Woche.

 

Der Mülheimer Hafen ist ein wichtiger Schutzhafen, den die Schifffahrt bei Hochwasser oder um die erforderlichen Liegezeiten einzuhalten anlaufen kann. Im Eingangsbereich liegt ein Tankerliegeplatz mit 11 Dalben für Gefahrgutschiffe bis Klasse 2.

 

Das westliche Hafenbecken mit Bootsanliegeplätzen für deren Kontroll- und Arbeitsboote wird hauptsächlich von der Bundesbehörde Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Köln  genutzt, die den Mülheimer Hafen betreibt. Der Hafen selbst ist Eigentum der Bundesrepublik Deutschland.

Im Mai 2000 wurde im Mülheimer Hafen der letzte Schwergutkran abgebaut und damit der Güterumschlag beendet. Der Mülheimer Hafen bleibt aber ein aktiver gewerblicher Hafen.

 

Seit 1978 besteht am Standort im Ostbecken des Mülheimer Hafens die Reparaturwerft der Kölner Schiffswerft Deutz GmbH & Co.KG (KSD). Mit der Hellinganlage, dem Stevendock und den Reparaturplätzen besteht hier für die Berufsschifffahrt eine wichtige Stütze um den reibungslosen Umlauf der Flotten zu gewährleisten.

 

Seit 1880 ist der Hafen in Betrieb. Im Ostbecken erfolgen Schiffsneubauten, Umbauten sowie Instandsetzungen. Schiffsneubauten werden aus Kostengründen heute nicht mehr hergestellt, allenfalls in kleinerem Rahmen als Auftragsarbeiten von ansässigen Bootsbauern. Zugenommen haben Maßnahmen zur Instandsetzung von  Fracht-, Container- und Tankschiffen, Schleppern, Baggerschiffen, Klappschuten, Bootshäusern, Fahrgast- und Kabinenschiffen, um nur einen Auszug des Werftbetriebs zu nennen.

 

Ebenfalls im Ostbecken liegen Werkstätten und Einrichtungen des Landes NRW, sowie weitere Boots-Service- und Tauchunternehmen.